Regelmäßig stellen wir an dieser Stelle ehemalige IDC-Kandidaten vor, in dem wir ihnen die immer wieder gleichen 10 Fragen stellen. Die Antworten sollen Dir als Information und auch Inspiration dienen. Heute lernst Du Chris Hubo von feel4nature kennen. Er wurde 2009 PADI Instructor und ein Jahr später Staff-Instructor. Als (Unterwasser-) Fotograf, Blogger und Autor machte er sich ausserdem einen Namen.

1. Wann hast Du mit dem Tauchen begonnen und wie kam es dazu?

Meine ersten Tauchgänge habe ich vor knapp 20 Jahren in Kroatien unternommen. Damals mit einem befreundeten Tauchlehrer und Fischer – quasi als „ausgiebiges“ Schnuppertauchen. Kurz darauf habe ich dann meine erstes Tauchbrevet gemacht.

2. Welche Tauchgebiete der Welt hast Du bereits betaucht und was war bislang Dein Favorit?

Da ich schon ein halbe Ewigkeit ortsunabhängig arbeite und daher den Grossteil des Jahres auf Reisen unterwegs bin, habe bereits mit knapp 5.000 Tauchgängen alle Ozeane ausgiebig betaucht – von der Südsee und Indonesien, über Galapagos und Cocos Island, bis hin zu den Malediven, Ägypten, Mexiko und vielen weiteren wunderschönen Tauchdestinationen. Sich dabei auf einen einzigen Favoriten festzulegen ist allerdings sehr schwer, da für mich auch heute noch jeder Tauchgang etwas ganz besonders ist – immer gibt’s etwas interessantes zu entdecken.

Besonders faszinierend finde ich allerdings die Tauchgänge im pazifischen Ozean rund um die Galapagos Inseln, Cocos Island und Malpelo – ich bin wie viele Taucher wahrscheinlich ein „Grossfisch-Fan“, liebe das Tauchen in starken Strömungen und daher sind die Tauchplätze im bekannten „Hai-Dreieck“ für mich besonders interessant.

3. Wann hattest Du die Idee, den Tauchsport auch zu Deinem Beruf zu machen?

Wann mir der Gedanke das erste Mal gekommen ist kann ich gar nicht so genau sagen – aber ich fand es schon immer interessant meine Faszination über die „Unterwasserwelt“ auch an andere Taucher weiterzugeben und somit war der Schritt zum Tauchlehrer gedanklich nicht weit.

4. Bei all den verschiedenen Tauchverbänden – warum hast Du Dich für eine Ausbildung zum PADI Tauchlehrer entschieden?

Global gesehen ist PADI nunmal der größte Tauchverband und zudem ist die Tauchausbildung bei PADI gut gegliedert, sicher und ansprechend gestaltet. Letztlich denke ich zwar, dass es nicht der Tauchverband selbst ist, sondern der jeweilige Tauchlehrer, der für eine gute und fundierte Tauchausbildung entscheidend ist – aber PADI stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite und bis heute habe ich meine Entscheidung PADI Tauchlehrer zu werden nicht bereut.

5. Wie ist es Dir nach Deinem IDC ergangen? Was hast Du erlebt, wohin hat es Dich getrieben?

Schon während ich damals meinen IDC absolviert habe, war ich beruflich eng mit der Tauchbranche verknüpft, da ich zu dieser Zeit für einen Tauchreiseveranstalter das Marketing geleitet habe. Nachdem ich meinen „Tauchlehrerschein“ in der Tasche hatte, habe ich auch zahlreiche Gruppenreisen geleitet und dort teilweise auch weiterbildende Tauchkurse für die Reiseteilnehmer angeboten. Zudem habe ich über mehrere Jahre hinweg auch immer wieder nebenbei als Tauchlehrer im Monte Mare in Rheinbach gearbeitet. In den letzten Jahren war ich allerdings in erster Linie als „freier Tauchlehrer“ tätig und habe etwas weniger Tauchkurse gegeben und mich auf meine anderen Projekte konzentriert.

Unter feel4nature.com betreibe ich einen eigenen Blog rund um die Themen Tauchen, Trekking, Reisen und Natur und berichte dort auch über unsere Lebensweise – zudem schreibe ich auch als Gast-Blogger Artikel für den PADI Pro und PADI Consumer Blog.

6. Viele Taucher träumen davon als Tauchlehrer die Welt zu bereisen und von dem Klischee „Arbeiten wo andere Urlaub machen“. Wie erlebst du es, PADI Instructor zu sein?

Leider habe ich nur allzu oft die Erfahrung machen müssen, dass viele „frische“ oder angehende Tauchlehrer das Klischee allzu ernst nehmen – denn auch wenn Tauchlehrer häufig an den schönsten Plätzen der Welt arbeiten, so bleibt es eben doch Arbeit mit einer großen Verantwortung und zahlreichen Verpflichtungen. Es ist einfach ein Unterschied ob ich im Urlaub als Taucher frei entscheiden kann 1, 2 oder 3 Tauchgänge zu machen, oder ob ich als Tauchlehrer oder DiveGuide 3 bis 5 Tauchgänge machen muss. Dessen sollte sich jeder bewusst sein, der sich dafür interessiert PADI Tauchlehrer zu werden, um spätere Enttäuschungen zu
vermeiden.

7. Was war dein bisher größtes Erlebnis als TL und was Dein negativstes?

Bei der Vielzahl an Erlebnissen ist das wirklich schwer zu sagen und wie ich glaube auch nicht besonders wichtig. Für mich ist wirklich jeder Tauchgang den ich mit Schülern oder Tauchgästen absolviere ein Highlight, wenn die Taucher danach mit einem „breiten Grinsen“ aus dem Wasser kommen und sich angeregt über Ihre Erlebnisse austauschen. Genauso ist es aber in die andere Richtung auch ab und an enttäuschend wenn Gäste unzufrieden sind, obwohl man als Tauchlehrer
oder DiveGuide sein Möglichstes gegen hat. Aber mit solchen Dingen muss man sich einfach abfinden – leider gibt’s einfach einige Menschen, denen man nichts wirklich recht machen kann…

8. Was ist Dein liebster Ausrüstungsgegenstand und warum?

Zweifelsohne meine Unterwasserkamera, da ich es genieße die schönsten Begegnungen während meiner Tauchgänge „künstlerisch“ festzuhalten. Ich fotografiere zudem auch professionell Landschafts- und Naturaufnahmen und bestreite mit dem Verkauf der Bilder auch einen Teil meines Lebensunterhaltes. Wichtig dabei ist die Tatsache, dass man die Lebewesen unter wie über Wasser respektvoll behandelt und auch als Fotograf nicht nur an seine eigenen Interesse denkt – das ist leider bei vielen Tauchern nicht wirklich der Fall.

9. Welches Thema rund um den Tauchsport beschäftigt dich persönlich zur Zeit am meisten?

Eigentlich ist es eher ein globales Thema, dass nicht nur den Tauchsport betrifft, was mich andauernd beschäftig – es ist die Art und Weise, wie wir Menschen mit der uns umgebenden Natur umgehen. Auch wir Taucher müssen endlich verstehen, dass es nicht damit getan ist ein paar Euro im Jahr für den Hai-Schutz zu spenden, sondern dass wir die Natur in ihrer Gesamtheit schützen müssen.

10. Welche Pläne hast Du für die Zukunft?

Meine Frau, die auch PADI Tauchlehrerin ist, und ich stehen gerade vor einigen größeren Veränderungen. Wir lösen gerade unsere Wohnung in Deutschland, die wir bisher trotzdem wir fast das ganze Jahr auf Reisen unterwegs sind behalten haben, auf und werden dann erstmal ein paar Monate durch die USA reisen. Ab April 2016 werden wir dann ans Rote Meer gehen und dort auf der MY Blue Pearl von Blue Planet Liveaboards als DiveGuides arbeiten und dann in unserer freien Zeit weiterhin reisen.

Zudem möchte ich auch in Zukunft meinen Blog weiter ausbauen und schreibe voraussichtlich demnächst auch an meinem ersten Buch für einen renommierten Outdoor-Verlag.