10 Gründe, warum sich eine Tauch-Ausbildung in deutschen Seen nicht lohnt
Das Tauchen ist zweifellos eine faszinierende Aktivität, die uns die Möglichkeit bietet, die geheimnisvolle Unterwasserwelt zu erkunden. Während viele Taucher von exotischen Destinationen wie tropischen Riffen und klaren Ozeanen träumen, entscheiden sich einige dafür, ihre Tauchausbildung in deutschen Seen zu absolvieren. Doch trotz der Attraktivität dieser Option gibt es zahlreiche Gründe, warum sich eine Tauchausbildung in deutschen Seen möglicherweise nicht lohnt. Hier sind 10 davon:
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Schlechte Sichtverhältnisse:
Die meisten heimischen Gewässer bieten eine äußerst begrenzte Sichtweite unter Wasser. Trübes Wasser und Schwebstoffe machen das Tauchen zu einer Herausforderung und beeinträchtigen das Erlebnis erheblich.
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Niedrige Wassertemperaturen:
Selbst im Sommer können die Wassertemperaturen in deutschen Seen ziemlich kalt sein. Unterhalb sogenannter Sprungschichten betragen die Wassertemperaturen häufig nur wenige Grad über den Temperaturen im Winter. Nicht nur, dass das für Tauchbeginner ein eher unschönes Erlebnis ist, es erfordert auch den Einsatz von dicken Neoprenanzügen, die das Tauchen deutlich unbequemer machen können und die Tauchzeit begrenzen. Oder man greift gleich zum Trockentauchanzug, was aber wiederum die Investition in einen Spezialkurs bedeutet, der durch einen Dry Suit Instructor durchgeführt werden muss.
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Wenig aquatisches Leben:
Im Vergleich zu den reichen und vielfältigen Ökosystemen tropischer Gewässer gibt es in deutschen Seen oft nur begrenztes aquatisches Leben. Das Fehlen von farbenprächtigen Korallenriffen und exotischen Fischen macht das Taucherlebnis weniger aufregend.
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Begrenzte Tauchmöglichkeiten:
Viele Seen sind relativ klein und bieten nur begrenzte Tauchmöglichkeiten. Es fehlen interessante Unterwasserformationen und spektakuläre Landschaften, die das Tauchen gerade spannend machen. Zugegeben: Es gibt einige Seen auch in Deutschland, die wirklich lohnend sind, aber das sind doch nur wenige, wie zum Beispiel der Kreidesee Hemmoor, Bergseen oder die Seen in Nordhausen. Häufig findet man neben ebenen Sandgrund und Schlick gerade mal das eine oder andere von Menschen extra hineingebrachte Objekt, über das man sich an Land bestenfalls wundern würde. Oder würdest Du an der Wasseroberfläche entzückt vor einer zerbeulten Telefonzelle ohne Scheiben anhalten und Fotos davon machen?
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Mangelnde Vielfalt an Tauchplätzen:
Während tropische Destinationen eine Vielzahl von Tauchplätzen bieten, sind die Optionen in deutschen Seen begrenzt. Taucher können schnell das Interesse verlieren, wenn sie immer wieder dieselben Orte erkunden.
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Begrenzte Ausbildungsmöglichkeiten:
In manchen Gegenden kann es wirklich schwierig sein, qualitativ hochwertige Tauchschulen zu finden, die eine umfassende Ausbildung gemäß internationalen Standards anbieten.
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Hohe Kosten für Ausrüstung und Tauchgenehmigungen:
Die Anschaffung von Tauchausrüstung und die Gebühren für Tauchgenehmigungen in deutschen Seen können sich auf lange Sicht als kostspielig erweisen.
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Beschränkte Berufsaussichten:
Die beruflichen Möglichkeiten für Tauchlehrer und Tauchguides in deutschen Seen sind begrenzt. Es gibt weniger Nachfrage nach professionellen Tauchern im Vergleich zu exotischen Urlaubszielen.
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Geringere Motivation und Begeisterung:
Das Tauchen in deutschen Seen kann aufgrund der oben genannten Faktoren zu einer geringeren Motivation und Begeisterung führen. Dies kann sich negativ auf das Taucherlebnis und den Lernerfolg auswirken.
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Verpasste Chancen für einzigartige Erlebnisse:
Eine Tauchausbildung in heimischen Gewässern bedeutet oft, die Möglichkeit zu verpassen, einzigartige und unvergessliche Taucherlebnisse in exotischen Destinationen zu genießen. Die Vielfalt und Schönheit tropischer Gewässer bleiben unerreicht.
Ich habe selber meine ersten Tauchkurse als Instructor in Deutschland gegeben und ich habe sicher eine Menge Tauchgänge im Süßwasser erlebt, die ich auch heute noch als „richtig schön“ bezeichne. Aber die Chance auf solche Tauchgänge ist in unseren heimischen Seen gelinde gesagt gering.
Ich erinnere mich noch sehr gut an einen OWD-Schüler, der zum ersten Mal in seinem Leben von einem Boot ins Wasser sprang und zwei Meter neben einem Walhai landete. Ich werde dieses Staunen und die Begeisterung, mit der er dieses Erlebnis wieder und wieder erzählte nie vergessen.
Natürlich kann eine Beginnerausbildung in deutschen Seen eine Option sein. vor allem, wenn man berücksichtigt, dass man mehr Zeit hat, keine Urlaubstage „opfern“ muss und sicher in der eigenen Sprache ausgebildet wird. Aber es gibt eben auch eine ganze Reihe von Nachteilen, die das Erlebnis beeinträchtigen können. Ich bin sicher, dass es hierzu auch andere Meinungen gibt. Ich freue mich, wenn Ihr sie hier in die Kommentare schreibt.